Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges leitet Christian Heidbrink im Jahre 1947 die Neugründungsversammlung des „Männergesangvereins Schledehausen“ und gibt am gleichen Tage wegen seines hohen Alters den Vorsitz ab. Dennoch dient er in den folgenden Jahren dem Verein weiterhin nach besten Kräften mit seinem reichen Erfahrungsschatz.
In Heidbrinks Amtszeit leitet von 1904 bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahre 1914 Lehrer Lange den Chor, während des Krieges Lehrer Hake bis 1919. Nach dem ersten Weltkrieg übernimmt Hauptlehrer Adolf Wiggert den Dirigentenstab.
Über 20 Jahre formt er den Chor und führt in hervorragender Zusammenarbeit mit seinem Vorsitzenden den Verein zu großen Erfolgen. Er ist es auch, der nach den furchtbaren Ereignissen des zweiten Weltkrieges seine Sänger wieder zusammenführt. Mitten aus dieser Neuorientierung des Vereins wird er durch einen allzu frühen Tod von uns genommen.
So müssen 1947 die Sänger mit einem neuen Vorsitzenden (es wird Hermann Herlitzius) und einem neuen Dirigenten (es wird übergangsweise Lehrer Riedel) in den schwierigen Jahren der Nachkriegszeit versuchen, an die bewährten Traditionen eines alten, in seinem Heimatort tief verwurzelten Gesangvereins anzuknüpfen.
Gestützt auf die stattliche Zahl von mittlerweile rund 100 fördernden passiven Sangesfreunden und auf eine dem Verein gegenüber wohlgesonnene Einwohnerschaft in Schledehausen kann dies gelingen.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass im Jahre 1948 die Sänger den Wunsch haben, den Sohn des alten Chorleiters, Konrektor Adolf Wiggert, am Dirigentenpult zu sehen. Seiner Leistung, seiner persönlichen Erscheinung und Führung ist es zu verdanken, dass der MGV wieder zu alter Blüte heranwachsen kann.
Im Jahr 1949 werden bereits vor dem Kriege entstandene Kontakte zum aktiven Mülheimer Sänger Karl Krull, der damals in Schledehausen seinen Urlaub verbringt, durch den ersten Besuch des MGV Mülheim-Heißen gefestigt.
Hermann Herlitzius legt 1950 sein Amt als erster Vorsitzender nieder und wird von Wilhelm Stock abgelöst, bevor im Jahre 1953 diese Aufgabe für fast zwei Jahrzehnte Heinrich Westerfeld übernimmt.